Mit dem ersten Layer steht und fällt der 3D Druck. Die erste Schicht entscheidet darüber ob und wie gut der Druck am Druckbett haftet und damit über Erfolg und Misserfolg des Drucks.
Wie sieht er nun aus, der perfekte erste Layer?
Das kommt natürlich auch auf euer verwendetes Filament an. Ich schildere euch meine Erfahrungen, die ich mit günstigem PLA und einem PETG, beide in rot, gesammelt habe.
Als erstes solltet ihr die optimale Drucktemperatur für das Filament finden. Dafür druckt ihr am besten einen Heattower. Bei einem solchen Turm wird beispielsweise alle 25 Layer die Temperatur um 5°C gesenkt. So könnt ihr schön vergleichen bei welcher Temperatur sich das verwendete Filament am besten verarbeiten lässt.
Hier steht ihr aber vor einem Problem – wie drucke ich einen Heattower, wenn die Drucke nicht haften, weil der erste Layer nicht in Ordnung ist?
Druckbett ausrichten. Man kann es nicht oft genug sagen und machen. Das leveln des Heatbeds ist essentiell für erfolgreiche 3D Drucke. Ein nicht ausgerichtetes Durckbett kann dazu führen, dass Drucke sich nur in Bereichen oder komplett lösen. Ihr solltet also in jedem Fall in regelmäßigen Abständen die Ausrichtung eures Druckbettes prüfen. Dabei ist nicht gemeint, ob das Durckbett in Waage zur Umwelt steht. Gemeint ist der Abstand zwischen Nozzle und Durckbett. Dieser sollte überall auf dem Heatbed gleich sein, um einen optimalen ersten Layer und damit ein optimales Druckergebnis zu bekommen.
Es gibt viele Herangehensweisen wie ihr das Druckbett ausrichten könnt. Ich nutze die Blatt-Papier-Methode und prüfe die Eckpunkte diagonal versetzt und wiederhole das Ganze drei mal. Dazu findet ihr auf dieser Seite auch bald mehr.
Habt ihr die optimale Temperatur gefunden und euer Druckbett optimal ausgerichtet, seid ihr dem perfekten ersten Layer einen guten Schritt näher gekommen.
Optimierungen für perfekte erste Layer
Der erste Layer sollte etwas niedriger und langsamer gedruckt werden als die restlichen Layer. Viele Slicer haben dafür vorgesehene Einstellungen. Meine Druckhöhe und Druckgeschwindigkeit für den ersten Layer beträgt jeweils 50% vom restlichen Druck. Ist der Druck auf eine Layerhöhe von 0,2 mm und eine Druckgeschwindigkeit von 50 mm/s eingestellt, wird der erste Layer also 0,1 mm hoch und mit 25 mm/s gedruckt.
Ziel ist es das Filament nicht rund auf dem Druckbett abzulegen, sondern mit der heißen Nozzle etwas platt zu drücken. Zum einen erreichen wir damit eine Art Versiegelung der Unterseite und zum Anderen vergrößern wir die Fläche die Kontakt mit dem Druckbett hat. Die vergrößerte Fläche trägt zur besseren Haftung am Druckbett bei.
Die Lüfter und damit die Kühlung solltet ihr für den ersten Layer deaktivieren. Kühlt ihr das Filament zu schnell ab, zieht es sich zusammen und die Verbindung von Druckbett und erstem Layer kann nicht in Ruhe zusammen aushärten. Deswegen empfiehlt sich auch ein beheiztes Druckbett. Es sorgt dafür, dass das Filament am Druckbett immer etwas weich bleibt und die Bindung zum Druckbett besser halten kann.
Der perfekte erste Layer besteht also aus einer beinahe geschlossenen Schicht, durch die ihr nur zwischen den einzelnen Linien das Druckbett sehen könnt. Aufgrund der geringen höhe der ersen Schicht kann, je nach Filamentfarbe und -sorte, der erste Layer leicht transparent sein.
Optimaler FIlamentflow durch Skirts und Brims
Ich bereite jeden Druck meist mit einem Skirt vor. Das sind vier Linien, die in ein paar Millimetern Entfernung außen um das Druckprodukt gedruckt werden. Ein Skirt füllt die Düse, leitet einen optimalen Filamentfluss ein und lässt mich frühzeitig erkennen ob mein Bedlevel stimmt oder die Nozzle verstopft ist.
Auch die Oberfläche des Druckbettes sollte sauber und eben sein. Reste von vorangegangen Drucken, überlappende Kanten von aufgeklebten Beschichtungen oder Löcher in den Beschichtungen können die Qualität der ersten Schicht beeinträchtigen.
Der perfekte erste Layer – ich hoffe ich konnte euch ein paar Tipps & Tricks geben wie ihr euch diesem nähern könnt und ein paar eurer Fragen dazu beantworten.